Aktuelles im September
Es wird herbstlich im Oktober  – auch am Firmament. Kühler, dunkler und länger werden die Nächte und zeigen ein neues Gesicht: Die ersten Sternbilder des Herbstes ziehen heran. Dazwischen funkeln ein paar Sternschnuppen, die gut zu sehen sind, denn der Himmel ist jetzt deutlich klarer. Auch meldet sich ein neuer Komet, der Mitte Monats schon mit einen Fernglas zum beobachten einladet.
Deshalb ist der Oktober  für die Milchstraße der ideale Monat – auch für die Planeten im Sonnensystem, von denen Sie jetzt viele beobachten können. Der Mond führt Sie auf seiner Reise von Sternbild zu Sternbild auch zu den Planeten.
Wir laden Sie gerne auf einen Spaziergang über den Sternenhimmel auf unserer Sternwarte Schafmatt

Sonnenflecken

Aktuell befinden wir uns im 25 Sonnenflecken-Zyklus.
Die überraschendste Information ist, dass wir das solare Minimum wahrscheinlich noch nicht überschritten haben. Die Wissenschaftler prognostizieren ein Sonnenfleckenminimum für April 2020 mit einem Unsicherheitsbereich von +/- 6 Monaten. Außerdem sind sich die Experten einig, dass der Sonnenfleckenzyklus 25 eine durchschnittliche Intensität haben wird mit einer Sonnenfleckenzahl (SSN) von etwa 115. Das voraussichtliche Maximum wird im Juli 2025 (+/- 8 Monate) erwartet. Zyklus 25 wäre demnach von einer durchschnittlichen Intensität und ähnlich wie Zyklus 24.

Aktuelle Webseite für Sonnenflecken: http://spaceweather.com

Sonnenaktivitäten über Satellit NOAA: http://www.swpc.noaa.gov

Planeten

Merkur

Merkur nicht sichtbar
Der flinke Planet Merkur bewegt sich rechtläufig durch den Tierkreis und vergrößert dabei seinen östlichen Winkelabstand zur Sonne. Am 29. Oktober 2025 erreicht er mit einem Abstand von 23°53′ schliesslich seine grösste östliche Elongation. Aufgrund seiner südlichen Position im Tierkreis und der flachen Ekliptiklage am Abendhimmel ist der innerste Planet unseres Sonnensystems in unseren Breiten leider nicht sichtbar. Lediglich im Mittelmeerraum sowie auf der Südhalbkugel der Erde kann er etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang über dem Westhorizont erspäht werden.
Venus am Morgenhimmel
Die Venus ist als -3,9 mag heller Morgenstern noch im Sternbild Löwe zu sehen. Am 8. Oktober wechselt sie in das Sternbild Jungfrau. Im Laufe des Oktobers verkürzt sich ihre Sichtbarkeitszeit über dem Osthorizont drastisch, da sie sich der Sonne weiter annähert. Zudem geht sie im Laufe des Monats immer später auf und wandert im Tierkreis weiter in Richtung Süden. Während sie am 1. Oktober um 4:45 Uhr MESZ aufgeht, überschreitet sie am 31. Oktober erst um 5:19 Uhr MEZ die östliche Horizontlinie. Das macht sich auch an einer geringeren Horizonthöhe bemerkbar. Zu Beginn des Monats steht sie bei Beginn der bürgerlichen Dämmerung noch 16 Grad und am Ende des Monats nur noch 9 Grad hoch im Osten. Im Fernrohr schrumpft der Durchmesser des Venusscheibchens weiter und beträgt Ende Oktober nur noch 10 Bogensekunden. Gleichzeitig steigt der Beleuchtungsgrad auf 96 %. Am 2. Oktober erreicht die Venus das Perihel ihrer Bahn und befindet sich dann in einer Entfernung von 107 Millionen Kilometern zu unserem Zentralgestirn. Am 19. Oktober kann in der Nähe des Morgensterns die schmale Mondsichel gesichtet werden.
Mars nicht sichtbar
Unser roter Nachbar Mars wechselt vom Sternbild Jungfrau in das Sternbild Waage und hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen. Er bleibt den ganzen Oktober über unsichtbar. Bis zum Monatsende verringert sich sein östlicher Winkelabstand zur Sonne auf nur noch 19 Grad.
Jupiter am Nachthimmel
Der Riesenplanet Jupiter wird allmählich zum Planeten für die gesamte Nacht und geht bereits vor Mitternacht auf. Er bremst seine rechtläufige Bewegung im Sternbild Zwillinge stark ab, wird Anfang November schliesslich stationär und beginnt seine Oppositionsperiode. Seine scheinbare Helligkeit steigt dabei auf -2,3 mag. Sein Aufgang verfrüht sich von 23:52 Uhr Sommerzeit auf 21:07 Uhr Normalzeit. Im Teleskop vergrössert sich sein Äquatordurchmesser auf 40,4 Bogensekunden. Besonders interessant sind die Begegnungen Jupiters mit Pollux in den Zwillingen, den er am 27. Oktober in einem Abstand von 7 Grad südlich passiert, sowie mit dem Halbmond am 14. des Monats.
Saturn am Nachthimmel
Der Ringplanet Saturn wandert rückläufig durch das Sternbild Wassermann. Im Vormonat stand er in Opposition zur Sonne und ist nach Einbruch der Dunkelheit bereits hoch im Osten zu sehen. Im Laufe des Oktober zieht er sich allmählich vom Morgenhimmel zurück und geht am 1. des Monats um 6:06 Uhr MESZ unter. Ende Oktober sinkt er bereits um 2:58 Uhr MEZ unter die westliche Horizontlinie. Ende des Monats kulminiert er rund zweieinhalb Stunden vor Mitternacht in einer Höhe von 36 Grad über dem Südhorizont. Sein berühmtes Ringsystem ist nach wie vor nur wenig geöffnet. Sein Äquatordurchmesser schrumpft auf 18,9 Bogensekunden. Auch seine scheinbare Helligkeit nimmt um 0,1 Grössenklassen auf 0,8 mag ab. Erwähnenswert ist die Begegnung mit dem fast vollen Mond in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober.

Kometen

Der Komet C/2025 A6 (Lemmon)
Der Komet C/2025 A6 (Lemmon) zieht im Oktober halb über den Himmel und durchquert dabei die Sternbilder Luchs, Kleiner Löwe, Großer Bär, Jagdhunde, Bärenhüter, Kopf der Schlange und Herkules. Zu Monatsbeginn kann er mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,5 mag bereits in Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtet werden. Da er Ende August einen Helligkeitsausbruch hatte, wird er voraussichtlich die Helligkeitsgrenze für das blosse Auge überschreiten, wenn er in der zweiten Oktoberhälfte seine geringste Entfernung zur Erde passiert. Bis zum Monatsende steigert er seine Helligkeit auf 4 mag. Er ist sowohl am Morgen- als auch am Abendhimmel zu sehen und stets am Morgenhimmel besser zu beobachten.
Der Komet C/2025 R2 (SWAN)
Der erst am 10. September 2025 entdeckte Komet C/2025 R2 (SWAN) wurde schnell heller und war im September ein attraktives Objekt mit langem Schweif, das nur auf der Südhalbkugel der Erde aus zu sehen war. Ab dem zweiten Oktober-Drittel wird er auch von der Nordhalbkugel aus am Abendhimmel sichtbar. Er wandert sehr schnell durch die Sternbilder Schlangenträger, Schlange, Schild, Adler und Wassermann in Richtung Osten. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 7 Grössenklassen kann der Komet sehr gut in Ferngläsern und kleinen Teleskopen aufgespürt werden.

Sternschnuppen 

Die Oktober-Draconiden
Vom 6. bis zum 10. Oktober sind die Draconiden (auch Giacobiniden bzw. Oktober-Draconiden genannt) aktiv. Ihr zirkumpolarer Radiant befindet sich etwa drei Grad östlich von Delta Draconis. Sie gehen auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner mit einer Umlaufzeit von 6,5 Jahren zurück. Das Maximum wird am Abend des 9. Oktobers erreicht. Die Meteorhäufigkeit schwankt von Jahr zu Jahr recht stark. Im Durchschnitt ist jedoch alle 13 Jahre mit erhöhten Fallraten zu rechnen. So konnten im Jahr 1933 etwa 400 Meteore pro Minute beobachtet werden. Im Jahr 2011 wurden innerhalb von nur einer Stunde rund 300 Meteore registriert. Auch 2012 und vor allem 2018 gab es mit jeweils 150 Sternschnuppen eine deutlich erhöhte Aktivität, die auf den Periheldurchgang des Kometen zurückzuführen war. In diesem Jahr ist allerdings mit keiner erhöhten Aktivität zu rechnen. Am Abend steht der Radiant am höchsten über dem Horizont und es sind dann auch die meisten Sternschnuppen sichtbar. Allerdings stört in diesem Jahr der Vollmond die Beobachtung. Bei den Draconiden handelt es sich um extrem langsame Sternschnuppen mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 21 km/s, sodass sie sich gut von sporadischen Meteoren unterscheiden lassen.
Die Orioniden
Vom 2. Oktober bis zum 7. November sind die Orioniden aktiv. Das breite Aktivitätsmaximum mit einer stündlichen Zenitrate von 20 bis 30 Meteoren findet in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens statt – pünktlich zur Neumondzeit. Auch dieser Meteorstrom ist in seiner Frequenz variabel und zeigt zwei Tage um das Aktivitätsmaximum herum eine erhöhte Sternschnuppenrate mit mehreren Maxima. In den Jahren 2006 bis 2009 wurden über drei Tage hinweg mehr als 45 bis 70 Sternschnuppen registriert. Der Radiant befindet sich rund 10 Grad nordöstlich von Beteigeuze im Orion und steht zu Beginn der Morgendämmerung etwa 50 Grad hoch über dem Horizont. Bei den Orioniden handelt es sich um schnelle Sternschnuppen, die mit einer Geschwindigkeit von 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen und oft lange Nachleuchtspuren hinterlassen. Mitunter sind auch helle Feuerkugeln dabei. Sie gehen auf den berühmten Kometen 1P/Halley zurück.
Zusammen mit den Orioniden kann auch der schwache Strom der Epsilon-Geminiden beobachtet werden. Sie tauchen zwischen dem 14. und 27. Oktober auf und sind mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 70 km/s sehr schnelle Objekte. Das Maximum findet am 18. Oktober mit einer Zenitrate von lediglich drei Sternschnuppen pro Stunde statt. Der abnehmende Mond wird die Beobachtung dieses Stroms nicht stören. Der Radiant liegt nur 15 Grad südlich des Radianten der Orioniden. Es bedarf daher einiger Erfahrung, um die Meteore dieses Stroms von denen der Orioniden zu unterscheiden.
Datengrundlage: https://astrofan80.de/html/sky.html

Beobachtungen Deep Sky

Ideal für Beobachtungen und Fotografieren bitte Tabelle Deep Sky-Objekte benutzen.
Was kann man wann beobachten / Fotografieren. Tabelle DeepSky

Sternwarte Schafmatt

Besuchen Sie uns in Sternwarte Schafmatt, um bei klarem Wetter einen Blick auf Sternenhimmel zu werfen!
www.sternwarte schafmatt.ch