Die Sonne steht im Zentrum unseres Planetensystems und bestimmt mit ihrer Schwerkraft die Bewegung aller Planeten, Asteroiden, Kometen und Meteoroiden, die sie mit ihrem Licht beleuchtet und dadurch überhaupt erst sichtbar macht. Um ihren Durchmesser von annähernd 1,4 Millionen km nachzustellen, müsste man 109 Erdkugeln wie Perlen auf eine Schnur reihen, und rund 330 000 Erdkugeln waren erforderlich, um ihre Masse aufzuwiegen.
Sichtbarkeit
Die Sonne ist das hellste Objekt am irdischen Himmel: Mit einer scheinbaren Helligkeit von -26,7 Grössenklassen leuchtet sie rund 10 milliardenmal heller als Sirius, der hellste Fixstern am Nachthimmel – so hell, das man nicht ungeschützt in die Sonne blicken darf! Wer es dennoch versucht, riskiert schmerzhafte Schaden auf der Netzhaut, die im Ernstfall zu dauerhaften Beeinträchtigungen des Sehvermögens führen! Auch mit blossem Auge sollte man die Sonne nur durch ein ausreichend starkes Filter betrachten, das auch die gefährliche, weil unsichtbare Infrarotstrahlung abhält. Viel gibt es mit blossem Auge auf der Sonne ohnehin nicht zu sehen – allen falls hin und wieder mehr oder minder kleine dunkle Flecken, die im Laufe einiger Tage langsam über die Sonnenscheibe hinwegwandern.
Was für die Beobachtung der Sonne mit blossem Auge gilt, muss bei der Beobachtung mit einem Fernglas oder Teleskop mit noch viel stärkerem Nachdruck wiederholt werden:
Auf gar keinen Fall darf man mit einem solchen optischen Gerät ungeschützt die Sonne betrachten – es wäre mit ziemlicher Sicherheit das letzte, was man gesehen hat!!!
Ausreichenden Schutz bieten lediglich geeignete Metallfolienfilter oder metallbedampfte Glasfilter, die vor dem Objektiv angebracht sind und so verhindern, das die Sonnenstrahlung, auch nur eine Chance der Bündelung erfährt: ausreichend Schutz bieten ausserdem sogenannte Helioskope, die zwischen Objektiv und Okular gesetzt werden können und den grössten Teil (mehr als 99 Prozent) des ankommenden Lichtes seitlich aus dem Strahlengang heraus lenken – sie erfordern allerdings nachgeschaltet noch eine weitere Reduzierung der Strahlungsintensität, zum Beispiel durch zwei zueinander drehbare Polarisationsfilter.
Nicht minder geeignet – und vor allem wesentlich preiswerter – ist schliesslich die indirekte Beobachtung der Sonne, auch als Projektionsmethode bekannt: Man lenkt das gebündelte Sonnenlicht vom Okular auf ein Stück weisses Papier, weissen Karton oder einen Sonnenprojektionsschirm. Wenn man dann das projizierte Sonnenbildchen scharfstellt, können gleich mehrere Beobachter die Sonne bequem betrachten.
Meist sind dann ein paar dunkle Flecken auf der Sonne zu erkennen, Sonnenflecken eben. Ihre Entdeckung zu Beginn des 17. Jahrhunderts war damals eine Sensation, hatte man doch bis dahin geglaubt, die Sonne sei ein makelloses, vollkommenes Himmelsobjekt: Die „Makel“ auf der Sonne – und vor allem ihr Kommen und Gehen – öffneten den Forschern die Augen, machten sie doch deutlich, dass auch die himmlischen Objekte der irdischen Vergänglichkeit unterlagen.
Sonnenflecken sind um einiges grösser. Sie bestehen in der Regel aus einem tiefschwarz erscheinenden, mitunter auch strukturierten Innenfleck, der so genannten Umbra, und einem mehr oder minder breiten Aussenrand, der meist eine starke radiale Faserung aufweist; bei kleinen Flecken kann diese Penumbra auch fehlen.