Das geballte Wissen zum Thema Astronomie und Kosmos.

Momentan ist das Astro-Lexikon im Aufbau, bisher befinden sich jedoch schon diverse Begriffe in unserer Datenbank.
In nächster Zeit werden vermehrt Begriffe rund um das Themen Astronomie und Kosmos aufgenommen.
Wenn Sie noch weitere Astro-Fachbegriffe haben senden Sie uns eine Nachricht. Wir werden Ihren Begriff versuchen zu erörtern und in das Lexikon einfügen.
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Länge;   Lacerta;   Leier;   Leo;  Leo 1;  Leo minor;   Leoniden;   Leuchtkraft;  Leuchtturmeffekt;   Lichtgeschwindigkeit;   Lichtjahr;   Lichtlaufzeit;   Lichtverschmutzung;   Linsenformel;   Lokale Gruppe;   Lunation;   Luchs;   Lyra;

Länge

Der Winkelabstand eines Himmelskörpers vom Frühlingspunkt (Widderpunkt), gemessen längs der Ekliptik.

Lacerta

[lacerta] Auch als Eidechse bekanntes Sternbild am Nordhimmel, irgendwo zwischen Schwan und Andromeda. Beherbergt den Prototyp der BL-Lacertae, welche für variable Sterne gehalten wurden, tatsächlich aber Kerne von aktive Galaxien sind. → 

Leier

[Lyra] Ein Sternbild am Nordhimmel. Markantester Stern ist der Standard A0-Stern Wega. Weiter enthält es den grossen Ringnebel mit der Messiernummer M57. Dieser ist ein planetarischer Nebel. → 

Leo

[leo] Sternbild in der Ekliptik, zu deutsch Löwe. Relativ grossflächig. Hellster Stern ist Regulus. → 

Leo 1

Gas- und Staubwolke, deren Gas von heissen, jungen Sternen zum Leuchten angeregt wird. Berühmtes Beispiel ist der Orion-Nebel.

Leo minor

[leo minor] Im Deutschen auch Kleiner Löwe genanntes kleines Sternbild, vor allem aus schwachen Sternen bestehend, zwischen dem Löwen und dem grossen Bären.

Leoniden

[leonids] Sternschnuppenstrom bzw. Meteoritenstrom. Üblicherweise Mitte November. Deutliche Maxima mit etwa 32 Jahren Periode.

Leuchtkraft

[luminosity] Die Energiemenge, die von einem (astronomischen) Objekt in Form von elektromagnetischer Strahlung ausgesandt wird. Die Leuchtkraft ist eine (Strahlungs)Leistung. Man beachte, dass nicht nur das Licht im visuellen Bereich zur Leuchtkraft beträgt, sondern auch alle anderen Wellenlängenbereiche. Eine Glühbirne von 100 Watt Leistung sendet nur einen Bruchteil in Form von sichtbaren Licht aus, einen grossen Teil in Wärmestrahlung.

Leuchtturmeffekt

Einige astronomische Qüllen, vor allem Pulsare, zeichnen sich durch regelmässiges Aufblitzen aus. Im Gegensatz zu Pulsationen von Sternen (woran man bei Pulsar = pulsating star in der ursprünglichen Namensgebung denken könnte) kommt dieser Effekt dadurch zustande, dass der – im Fall von Pulsaren – Neutronenstern hauptsächlich entlang einer Achse leuchtet, und nicht wie ein gewöhnlicher Stern mehr oder weniger gleichmässig in alle Richtungen. Der Grund dafür ist, dass man bei Pulsaren vor allem sogenannte Synchrotronstrahlung beobachtet (die man in irdischen Physiklabors in einem Synchrotron auch erzeugen kann). Diese Art von Strahlung entsteht, wenn sich relativistische, elektrisch geladene Teilchen in einem Magnetfeld bewegen. Das Magnetfeld zwingt die Teilchen auf eine korkenzieherähnliche Bahn um die Magnetfeldlinien herum, und durch die Beschleunigung (Abweichung von einer geraden Bahn bedeutet immer eine Beschleunigung) wird elektromagnetische Strahlung senkrecht zur Bewegungsrichtung ausgesendet – also parallel zu den Feldlinien.
So weit, so gut. Eine weitere Zutat ist noch nötig, um aus einem Neutronenstern eine Pulsar zu machen: Die Achse des Magnetfeldes darf nicht identisch mit der Rotationsachse sein (also wie bei der Erde, bei der der geografische Pol vom magnetischen Pol auch abweicht). Am einfachsten kann man sich vorstellen, dass die beiden Achsen aufeinander senkrecht stehen. In diesem Fall sieht man den Pulsar immer dann, wenn man sich in Verlängerung der Magnetfeldachse befindet, und in genau diesem Fall sieht man pro Umdrehung den Pulsar zweimal blitzen, einmal vom magnetischen Nord-, und einmal von magnetischen Südpol. In allen anderen Fällen (also Magnetfeldachse nicht gleich Rotationsachse und beide nicht senkrecht aufeinander) sieht man den Pulsar nur einmal aufblitzen.

Lichtgeschwindigkeit

Die Lichtgeschwindigkeit beträgt nach Definition exakt 299’792’458 m/s, d.h. 7.5 x um die Erde in einer Sekunde.

Lichtjahr

Das Lichtjahr ist die STRECKE (kein Zeitmass!), die das Licht im Vakuum in einem Jahr zurücklegt. Sie beträgt auf das siderische Jahr bezogen: 9’460’895’200’000 km oder 63’240 mal die Distanz Sonne – Erde. Die nächste Sonne, Proxima Centauri, ist 4.3 Lichtjahre von uns entfernt. Siehe auch Lichtgeschwindigkeit, parsec.

Lichtlaufzeit

Als Lichtlaufzeit wird die Zeit bezeichnet, die das Licht benötigt, um von einem Himmelskörper zur Erde zu gelangen. In dieser Zeit bewegt sich der Himmelskörper etwas weiter. Dadurch ergibt sich ein Unterschied in der geometrischen Position und dem zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich beobachteten Ort.

Lichtverschmutzung

Die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtqüllen wie Strassenlampen oder Fassadenbeleuchtungen. Nicht nur die beobachtenden Astronomen werden dadurch beeinträchtigt und gestört sondern auch die Vögel.

Linsenformel

Die Linsenformel sagt aus, dass 1/(Brennweite) = 1/(Gegenstandsweite) + 1/(Bildweite) ist.
In der Astronomie ist die Gegenstandsweite unendlich, so dass das Bild einen Sterns die Distanz der Brennweite von der Linse (Refraktor) oder vom Spiegel (Spiegelteleskop nach Newton) hat.

Lokale Gruppe

Nahe Gruppe von über 30 Galaxien, die vom Milchstrassensystem und der Andromeda-Galaxie dominiert wird. Die meisten übrigen Galaxien der Lokalen Gruppe sind sehr klein. Die Lokale Gruppe gehört zum Virgo-Superhaufen.

Lunation

Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Neu- oder Vollmonden (entspricht dem synodischen Monat).

Luchs

[lynx] Wenig bekanntes Sternbild am Nordhimmel zwischen Fuhrmann und Grossem Bären.

Lyra

Das Sternbild liegt zwischen Cygnus und Hercules. Lyra ist mit 286 Quadratgrad Fläche ein kleines, aber auffälliges und einprägsames Sternbild, besitzt es doch den fünfthellsten Stern Wega, der zusammen mit Atair und Deneb das Sommerdreieck bildet. Südöstlich von Wega befindet sich ein markantes Parallelogramm aus vier Sternen. Nördlich davon steht der Vierfachstern epsilon1/2 Lyrae, dessen beiden um 208″ getrennten Doppelkomponenten in einer klaren, ruhigen Nacht von blossem Auge getrennt werden können und somit als ein guter Test für die Sehschärfe dienen. Das Zentrum des Sternbilds kulminiert jeweils etwa am 2. Juli um Mitternacht. →