Sonnenflecken
Aktuell befinden wir uns im 25 Sonnenflecken-Zyklus.
Die überraschendste Information ist, dass wir das solare Minimum wahrscheinlich noch nicht überschritten haben. Die Wissenschaftler prognostizieren ein Sonnenfleckenminimum für April 2020 mit einem Unsicherheitsbereich von +/- 6 Monaten. Außerdem sind sich die Experten einig, dass der Sonnenfleckenzyklus 25 eine durchschnittliche Intensität haben wird mit einer Sonnenfleckenzahl (SSN) von etwa 115. Das voraussichtliche Maximum wird im Juli 2025 (+/- 8 Monate) erwartet. Zyklus 25 wäre demnach von einer durchschnittlichen Intensität und ähnlich wie Zyklus 24.
Aktuelle Webseite für Sonnenflecken: http://spaceweather.com
Sonnenaktivitäten über Satellit NOAA: http://www.swpc.noaa.gov
Merkur
Merkur am Abend sichtbar
Der flinke Planet Merkur hat gerade seine obere Konjunktion hinter sich gebracht und ist ab Mitte Juni am Abendhimmel zu sehen. Sein östlicher Abstand zu unserem Zentralgestirn wächst bis zum Monatsende auf fast 26 Grad an. Am 4. Juli erreicht Merkur schliesslich mit einem Winkelabstand von 25°26’ seine grösste östliche Elongation von der Sonne. Geübte Beobachter können ab Monatsmitte versuchen, Merkur in der Abenddämmerung tief über dem Nordwesthorizont zu erspähen. Ein südlicher Standort ist dabei von Vorteil, denn nördlich von 52° stören die “Weissen Nächte” die Beobachtung nachhaltig. Am 15. Juni geht der -0,6 mag helle Planet um 22:54 Uhr Sommerzeit unter. Gegen 22:15 Uhr ist es endlich dunkel genug, um den innersten Planeten mit bloßem Auge oder einem Fernglas zu erspähen. Der Planet steht dann nur noch 4 Grad über dem Horizont. Die beste Zeit, Merkur mit blossem Auge zu entdecken, ist vom 16. bis 22. Juni. Bis zum 25. Juni nimmt die Helligkeit des Merkur auf 0,0 Grössenklassen ab. Zum letzten Mal mit bloßem Auge zu sehen ist Merkur in der Abenddämmerung des 27. Juni. An diesem Abend verschwindet er um 22:56 Uhr unter dem Horizont. Nur einen Tag später ist das 7,3 Bogensekunden große Merkurscheibchen halb beleuchtet. Die sogenannte Dichotomie tritt ein. Im Teleskop erscheint der flinke Planet dann als Halbmerkur. Die zunehmende Mondsichel kann am Abend des 26. und 27. Juni als Aufsuchhilfe dienen. Denn sie steht an diesen Abenden nur 6 ½ Grad nordwestlich bzw. 6 Grad östlich des Planeten.
Venus am Morgenhimmel
Venus ist ein auffälliger Morgenstern und steht am 1. Juni 2025 mit einem Winkelabstand von 45°53’ in ihrer grössten westlichen Elongation zur Sonne. An diesem Tag erscheint das 24 Bogensekunden grosse Venusscheibchen auch halb beleuchtet (Dichotomie). Danach nimmt ihr scheinbarer Durchmesser weiter ab und beträgt am Monatsende nur noch 18 Bogensekunden, da sich unser Nachbarplanet auf seiner Bahn um die Sonne weiter von uns entfernt. Ihr Beleuchtungsgrad steigt dagegen auf 64%. Venus wandert im Monatsverlauf weiter nordwärts durch den Tierkreis und wechselt am 9. Juni vom Sternbild Fische in das Sternbild Walfisch und am 10. des Monats in das Sternbild Widder. Am 28. Juni wird schliesslich die Grenze zum Sternbild Stier überschritten. Ihre Aufgangszeit verkürzt sich von 3:17 Uhr auf 2:31 Uhr Sommerzeit. Die scheinbare Helligkeit nimmt weiter von -4,4 auf -4,1 mag ab. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung steht sie zu Monatsbeginn noch 8 Grad über dem Horizont, Ende Juni sind es schon fast 14 Grad. Am 12. des Monats steht die Venus im Aphel ihrer Bahn und ist dann 108,9 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Interessant ist die Begegnung des abnehmenden Mondes mit der Venus am 22. Juni über dem Osthorizont.
Mars am Nachthimmel
Unser roter Nachbarplanet Mars ist ein Planet der ersten Nachthälfte und wandert rechtläufig durch das Sternbild Löwe. Zwischen dem 16. und 18. Juni zieht der Rote Planet in einem Abstand von nur 0,8 Grad nördlich an seinem Hauptstern Regulus vorbei. Beide Himmelskörper sind nahezu gleich hell. Die Untergänge des Roten Planeten verfrühen sich von 1:30 Uhr auf 0:03 Uhr Sommerzeit. Bis zum Monatsende schrumpft der scheinbare Durchmesser des Planetenscheibchens auf 4,9 Bogensekunden, so dass kaum noch Details auf seiner Oberfläche zu erkennen sind. Auch die scheinbare Helligkeit nimmt weiter ab und liegt Ende Juni bei 1,5 mag. Am 29. Juni steht die zunehmende Mondsichel nur noch 2 Grad westlich unseres Nachbarplaneten.
Jupiter am Abendhimmel
Der Riesenplanet Jupiter ist Anfang des Monats nur noch in der Abenddämmerung mit dem Fernglas zu sehen und wird schliesslich unsichtbar. Er nähert sich seiner Konjunktion mit der Sonne, die er am 24. Juni erreichen wird. Am 12. wandert Jupiter vom Sternbild Stier in die Zwillinge, wo er erst in der letzten Juli Dekade wieder am Morgenhimmel erscheinen wird. Am 1. Juni geht der Riesenplanet mit einer Helligkeit von -1,9 mag um 22:32 Uhr Sommerzeit unter. An diesem Abend steht er zum Ende der bürgerlichen Dämmerung nur noch 4 Grad hoch im Westen.
Saturn am Morgenhimmel
Saturn ist wieder am Morgenhimmel zu sehen und wandert immer langsamer rechtläufig durch das Sternbild Fische. Am 1. des Monats geht er um 2:35 Uhr Sommerzeit auf und Ende Juni bereits um 0:44 Uhr. Seine scheinbare Helligkeit nimmt bis zum Monatsende leicht auf 1,0 Größenklassen zu. Sein Ring ist nach dem Durchgang der Erde durch die Ringebene im vergangenen Monat noch wenig geöffnet. Sie steigt im Laufe des Juni von 3,1 auf 3,6 Grad. Der Durchmesser des Planetenscheibchens am Äquator steigt auf 17 Bogensekunden. Am 19. Juni steht der abnehmende Mond in der Nähe von Saturn. Am 29. des Monats passiert der Ringplanet den äußeren Planeten unseres Sonnensystems, Neptun, in einem südlichen Abstand von nur einem Grad.
Der Komet Tsuchinshan-ATLAS
Der nur 12 bis 13 mag helle Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) wandert vom Sternbild Schwan in die Leier und ist ein Objekt für den Morgenhimmel.
Der Komet Vesta
Vesta stand Anfang Mai in Opposition zur Sonne und bremst ihre rückläufige Bewegung im Sternbild Jungfrau weiter ab. Am 18. des Monats wird sie stationär und beendet ihre Oppositionsperiode. Die scheinbare Helligkeit des Asteroiden nimmt deutlich von 6,3 auf 6,9 mag ab. Damit bleibt Vesta ein leichtes Objekt für jedes Fernglas. Ihre Untergangszeit verschiebt sich am Monatsende von 4:34 Uhr auf 2:24 Uhr Sommerzeit.
Die Tau-Herkuliden
Vom 19. Mai bis 14. Juni sind die Tau-Herkuliden aktiv. Sie gehen auf den Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann zurück und erzeugen nur zwei Meteore pro Stunde. Die Teilchen treten mit 15 Kilometern pro Sekunde sehr langsam in die Erdatmosphäre ein. Das Maximum der Tau-Herkuliden wird für den 3. Juni erwartet. Zum Zeitpunkt des Maximums steht der Radiant in unseren Breiten fast im Zenit. Mit einem Anstieg der Aktivität ist erst wieder im Jahr 2049 zu rechnen, wenn sich der Ursprungskörper der Meteoroiden wieder der Sonne nähert.
Die Juni-Lyriden
Die Juni-Lyriden werden seit 1966 zwischen dem 10. und 20. Juni beobachtet. Der Meteorstrom erreicht sein Aktivitätsmaximum am 16. Juni. Normalerweise werden kaum mehr als 5 Meteore pro Stunde registriert, die mit einer Geschwindigkeit von 31 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen. Im Jahr 1996 war die Rate deutlich höher. Der Radiant befindet sich im Sternbild Leier, nur wenige Grad vom Hauptstern Wega entfernt. Daher steht er im Juni sehr hoch am Himmel. Ein Ursprungskörper für die Juni-Lyriden ist nicht bekannt.
Datengrundlage: https://astrofan80.de/html/sky.html